Mittwoch, 25. April 2012
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Was ich von Geschichte (nicht) verstehe (1. Fortsetzung)
wie wir in die Zukunft blicken können, brauchen wir eine solche Gesellschaftswissenschaft. Wir brauchen sowohl etwas Philosophie als auch politische Ökonomie als auch einen „wissenschaftlichen Kommunismus“. Etwas kleiner: den „dialektischen und historischen Materialismus“. Dessen philosophischen Kern würde ich am kürzesten so beschreiben:
Alles, was existiert, ist materiell und insoweit erkennbar (nur evtl. noch nicht erkannt) und dementsprechend veränderbar. Unser Bewusstsein spiegelt das Materielle wider, verändert es aber auch dabei.
Dialektik ist eine Weltsicht in Zusammenhängen. Alles ist Gewordenes (und Vergehendes) und steht in Wechselwirkung mit der „restlichen“ materiellen Welt. Das Materielle in der menschlichen Gesellschaft sind seine wirtschaftlichen Beziehungen, die aus dem Entwicklungsstand der „Produktivkräfte“ erwachsen: Die Menschen treten in „Verkehrsverhältnisse“ zueinander – und zwar so, wie die technischen Möglichkeiten einer Produktion entwickelt sind. Wenn wir also wissen wie viel und wie produziert wird in einer Zeit, wissen wir schon fast alles. Zumindest machen wir Fehler, wenn wir diesen Aspekt nicht mit betrachten.
Diese Verhältnisse also bilden einen Rahmen, der langfristig die menschliche Entwicklung bestimmt und der gesprengt werden muss, wenn er dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte nicht mehr entspricht. Schließlich sind die einmal entstandenen Verhältnisse auch noch da, wenn die technischen Bedingungen der Produktion längst weiter entwickelt sind.
Das hat selbst für gebildete „Marxisten“ gemeine Fallstricke. Die Gesetze der menschlichen Gesellschaft wirken zwar in gewisser Weise wie Naturgesetze. Allerdings kann - so wie bei den Fallgesetzen Newtons die Erde (und der Gravitations-Gegenkörper) vorhanden sein muss - ein „gesellschaftliches Gesetz“ nur durch das Handeln von Menschen in der Gesellschaft existieren und funktionieren. Das aber ist wiederum nicht ohne ein bestimmtes Bewusstsein zu haben. Und das sind Beziehungen, die nicht der Schulmathematik entsprechen, weil das Handeln von Gruppen die Gesamtheit des Handelns der dazu gehörenden Menschen ist und jedes einzelne Bewusstsein durch mehr Faktoren beeinflusst wird, als für den konkreten Einzel-Fall relevant wären.
Sprich: Der Marxismus erfasst richtig den „Klassenkampf“ als Triebkraft der menschlichen Entwicklung. Aber obwohl es Interessen gibt, die große Menschengruppen aufgrund ihrer Stellung in der materiellen Produktion objektiv gemeinsam haben, die sie also zu „Klassen“ machen, heißt dies noch lange nicht, dass sie sich dessen bewusst sind und entsprechend handeln wollen – und dann handeln sie auch nicht. So wie die Existenz von Gravitation dort belanglos ist, wo es nur einen Körper gibt. Was aber hat das mit den Katastrophen des 20. Jahrhunderts zu tun?
(Mit freundlicher Genehmigung von Slov ant Gali. Wiedergabe eines in Blogartikeln zerlegten Entwurfs für ein Sachbuch. Der Original Blogartikel ist h i e r; der Entwurf des Buches "Komodo - Kommunismus ohne Dogmen" unter "Provisorische Gliederung des Buches")
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Mittwoch, 18. April 2012
Was ich von Geschichte (nicht) verstehe
Wenn ich doch mehr verstände!!!
Letztlich kann ich aber auch nur abschreiben, was Andere, Klügere über den Lauf der Geschichte gesagt und gedacht haben:
Letztlich kann ich aber auch nur abschreiben, was Andere, Klügere über den Lauf der Geschichte gesagt und gedacht haben:
Die
Geschichte verläuft insgesamt nach „Gesetzen“. Also, dass es
gekommen ist, wie es dann wirklich kam, lässt sich sachlich
begründen. Das ändert nichts daran, dass die Geschichte Punkte
hatte, an denen es anders hätte kommen können, der ganze Rest in
andere, auch vernünftig zu begründete Bahnen eingeschwenkt wäre,
von denen einige uns wesentlich besser getan hätten.
Für
mich war dabei das zwanzigste das Jahrhundert mit den
fürchterlichsten Menschheitskatastrophen. Das siehst du vielleicht
genauso. Aber wenn ich sage, welche ich für die schlimmste halte, da
werde ich bestimmt wenig Zustimmung finden. Und das, obwohl die
Nachwirkungen uns immer noch berühren und vielleicht irgendwann
irgendwelche Aliens sagen werden, damit begann das Ende der
Menschheit. Nach meinem Verständnis ist diese größte Katastrophe
der jüngeren Menschheitsgeschichte die Niederlage der
Novemberrevolution in Deutschland. Hoffentlich liegt das nur daran,
dass ich eben Deutscher und damit gewohnt bin, in meiner Heimat den
Mittelpunkt des Universums zu sehen.
Der
„Sieg“ der russischen Oktoberrevolution, genauer: die Art, in der
er nur möglich geworden und in der bereits der Keim für sein Ende
enthalten war, krankte nämlich am deutschen Scheitern.
Reisen
wir gedanklich gut 100 Jahre in der Zeit rückwärts. Selbst
bürgerliche Historiker geben mitunter zu, dass damals „Kapitalismus“
herrschte, ja „Imperialismus“. Nun brauchen wir uns nicht darüber
auszulassen, dass der Erste Weltkrieg kein unerwarteter
Schicksalsschlag war, in den die unschuldigen Nationen Europas und
der Welt „hineingerissen“ wurden, weil ein „Irrer“ einen
Thronfolger ermordet hatte. Wir wissen um das aggressive Wesen des
Imperialismus, seine gesetzmäßig ungleichmäßige Entwicklung und
die dabei Deutschland als Zu-spät-Kommer zugefallene Rolle, eine
vollzogene Aufteilung der Welt ändern zu wollen. Aber eigentlich
brachte jeder imperialistische Staat konkrete wirtschaftliche
Hoffnungen in seine Kriegspolitik ein. Der Krieg war eine zwangsweise
Folge der Vollendung des „Imperialismus“: Nach Jahrzehnten des
Wettlaufs, relativ wehrlose Völkerschaften unter die eigene
koloniale Herrschaft zu bekommen, war nun alles so weit aufgeteilt,
dass nur noch eine Umverteilung möglich war. Dass der Weltkrieg
begann, war also notwendige Folge dieser Entwicklung. Die Katastrophe
lag erst in seinem Verlauf und einem Ende, in dem die
Ausgangspositionen für den nächsten Weltkrieg bereits „eingebaut“
waren.
Dieses
Kriegsende, wie es ausgesehen hat und was hätte kommen sollen oder
müssen, ist das Problem.
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Sonntag, 15. April 2012
Selbstverpflichtung
Es wird Zeit, dass ich anfange, regelmäßig zu bloggen - und sei es nur Abgeschriebenes ...
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